Version 17.01.24

Der Name Haser taucht in den seit 1629 geführten Kirchenbüchern von Längenfeld mit der Geburt des Georg Haser zum ersten Mal auf und verschwindet mit der Heirat seiner Schwester Maria wieder. Auch heute sind in der näheren und weiteren Umgebung von Längenfeld in den Telefonbüchern keine Haser aufgeführt. Die Heirat Haser-Jeitner ist in dem Kirchenbuch nicht verzeichnet. Auf diese Weise liegen keine Erkenntnisse über die Eltern vor, und es ist nicht möglich, unter den recht zahlreich auftretenden Jeitner die Eltern der Katharina zu finden. Ganz ähnlich ist das Ergebnis bezüglich "Schnemacher" oder "Schneemacher". Auch hier ist eine Heirat nicht zu finden, und der Name "Schnemacher" kommt im Längenfelder Kirchenbuch nicht vor. Etwas enttäuschend ist diese Tatsache deshalb, weil gerade dieser Name bei den Nachkommen der Familie Haser im Warndt einen fast legendären Klang hatte und in ihrer Vorstellungswelt seit der vermutlich ersten Veröffentlichung 1937 tief eingeprägt war. In Hunderten von Ahnentafeln stehen Christian Haser und Angela Schneemacher am Anfang der Stammfolge Haser. Die Nachfahren brachten den Namen Schneemacher, ohne daß sie sich tiefere Gedanken darüber machten, mit Schnee und mit den Alpen in Verbindung. Beschäftigt man sich intensiver mit diesem Namen, so kommen doch erheblich Zweifel daran auf, daß es ihn, außer in der erwähnten Veröffentlichung, überhaupt jemals gegeben hat. Zieht man die zwei Erwähnungen dieses Namens in Zusammenhang mit der Familie Haser im kath. Kirchenbuch zu Forbach zu Rate, so gibt es keinen Zweifel daran, daß der dort niedergeschriebene Name als "Schuemacher" zu lesen ist. Ein winzig kleiner Unteschied in der Deutung eines Buchstabens führt zu einem total veränderten, aber recht sinnvollen Namen. Im ersten Fall handelt es sich um einen Paten, einen Johann Michael Schuemacher aus Ensheim und im zweiten Fall um den Namen der Ehefrau Angela Schuemacher. Dabei muß man berücksichtigen, daß jahrhundertelang der Handwerker, der "Schue" machte, auch der "Schuemacher" genannt wurde. Der hier benutzte Namen war also durchaus gängig.
Diese Erwähnung des Johann Michael Schuemacher aus Ensheim, mit großer Wahrscheinlichkeit ein Verwandter, lenkt naturgemäß unser Interesse auf den Raum Ensheim. Dort könnte Christian Haser vor seinem Umzug nach Schaffhausen seine Frau geheiratet und einige Jahre dort gelebt haben. Die Beziehungen zwischen den Ortschaften waren gut, da beide zum Kloster Wadgassen gehörten. Leider beginnen die Kirchenbücher in Ensheim erst 1712, so daß eine eindeutige Klärung der Frage, z.B. durch eine passende Taufeintragung einer Angela Schumacher oder eine Heiratseintragung Haser - Schumacher, nicht möglich ist. Immerhin lassen sich im kath. Kirchenbuch von Ensheim ab 1712 im Zeitraum von 40 Jahren ca. 20 verschiedene Personen mit dem Namen Schumacher auflisten, darunter auch eine Angela Schumacher, deren Patin sehr wohl die Ehefrau unseres Christian Haser gewesen sein könnte. Dieser direkte Nachweis wird wohl nie mehr zu erbringen sein. Möglicherweise lassen sich entsprechende Hinweise noch in Notariatsakten finden. Der Vollständigkeit halber sei festgehalten, daß es den Namen Schumacher in Längenfeld nicht gibt.
Dr. Ewald Gondolf: Die Familie Haser im Grenzraum Warndt, Zur Geschichte des Warndts, Nr.68, Nov. 1987, Seite 7.