UNBEHEND

Gemeinsame Notiz

UNBEHEND
Aufschlußreich ist gleich die älteste Erwähnung der Familie. In den Jahresrechnungen der Köllertaler Burg Bucherbach aus dem Jahr 1511 - 12 findet sich die Notiz: "vnbehennd vor stockvisch vnd platißen Ins huß 7 schilling 4 Pfennig" Die nächste Erwähnung im Völklinger Jahrding von 1524 führt noch weiter: "da meynen die Vnbehenden darum sy furlüt sint mit den pfert nit zu frenen darum er die verd nit genießt als geratwol thut'!
Versuchen wir zu deuten. Die Unbehend hatten offenbar zu Anfang des 16. Jahrhunderts kaum eigenen Ackerbau, sondern Fuhrbetrieb und offenbar über weite Strecken. Gerathwohl, der Kornhändler, trieb auf seinen eigenen Gütern auch Kornbau, verweigerte aber die Fuhrfron, weil er ja in einer Freiheit saß. Unter dem Planwagen der Unbehend fanden sich viele Fässer mit Salzheringen, mit Flundern (Platysen) und mit Stockfisch, sehr wahrscheinlich aber auch mit dem "lieben Salz".
Schon 1524 werden Niklas und Henchen Unbehend genannt. Im Jahr der Türkenschatzung steht Unbehend (ohne Nennung seines Vornamens) immerhin an der vierten Stelle mit drei Gulden. Wiewohl nun im Laufe des 16. Jahrhunderts die Erwähnungen der Unbehend nicht abreißen, beginnt die sicher bezeugte Stammfolge erst mit dem Ehepaar UNBEHENDS Nickel und UNBEHENDS Ann, wobei noch etwas undeutlich bleibt, ob nun er oder sie eigentlich Nachfahr der alten Fuhrleute war. Schon in der nächsten Generation sind die Unbehend wieder keine eigentlichen Unbehend, denn Unbehends Mattheß, von dem alle späteren Namensträger herkommen, ist nicht der Sohn, sondern der Tochtermann des genannten Paares - und dann wiederholt sich dies Spiel im 17. Jahrhundert noch einmal, denn Lorenz Unbehend von Völklingen war eigentlich ein Sohn des Schwalbacher Salzhans, auch Hans Selzer oder Hans Wahlschieder genannt, aber seine Frau war die Enkelin des vorgenannten Mattheß Unbehend und darum Urenkelin des Paares Unbehends Nickel und Unbehends Ann. Das nun mehrgenannte Paar dürfte wohl gegen 1550 - 60 geheiratet haben. Wenn auch der Name Unbehend etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Völklingen ausklingt, so sind doch Zweige der Familie schon vor 1700 nach Naßweiler, nach Fechingen, nach Schwalbach und in die Gegend von Meisenheim gekommen, und der Name darf zu denen gerechnet werden, die heute noch blühen.
Nach: Beiträge zur Namens- und Familiengeschichte von Völklingen von Karl Rug, Pfarrer i. R.
SFK Band I, Heft12, 1971, Seite 269 ff.

Vornamen Nachname Sosa Geburt Ort Tod Alter Ort Letzte Änderung
Nickel s14.954 Unbehend
um 1530
494 Völklingen-Zentrum, Völklingen, LK Regionalverband Saarbrücken, Saarland, Deutschland
7 vor 1584
440 54 Völklingen-Zentrum, Völklingen, LK Regionalverband Saarbrücken, Saarland, Deutschland
Donnerstag, 22. Dezember 2016 14:13
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